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Das Jahr beginnt mit weiter steigenden Preisen bei deutschen Wohn- und Gewerbeimmobilien
Trend steigender Preise
hält an
Weiterhin starke Nachfrage nach deutschen Wohn- und Gewerbeimmobilien
Das zweite Quartal zeigt weiterhin steigende Preise für in Deutschland gelegene Wohn- und Gewerbeimmobilien. Dies belegt der vdp Immobilienpreisindex (GRX), der im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,9 % anstieg. Ursächlich für die Gesamtentwicklung ist nach wie vor die enorme Nachfrage von Seiten institutioneller Anleger nach geeigneten Investitionsobjekten in Deutschland. Als wesentliche Gründe von Seiten ausländischer Investoren werden insbesondere die hohe wirtschaftliche Stabilität, der schwache Euro und der vergleichsweise leichte Zugang zum Markt mit mittlerweile sehr transparenten Strukturen genannt. Bevorzugt werden neben Büro- und Einzelhandelsobjekten auch Mehrfamilienhäuser gekauft, mit der Folge, dass in allen drei Segmenten die Liegenschaftszinssätze weiter gesunken sind.
Vor dem Hintergrund der – trotz ansteigender Bautätigkeit – in vielen deutschen Großstädten fortbestehenden Wohnungsknappheit und der hohen Wertbeständigkeit von Wohnimmobilien nimmt deren Attraktivität weiter zu. Gleichzeitig schätzen ausländische Investoren deutsche Wohnimmobilien im Vergleich zu ihren heimischen Märkten als preisgünstig ein. Folgerichtig wird der deutliche Preisanstieg weiterhin durch den Wohnungsmarkt dominiert. Mit einem Plus von 6 % im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Preise nochmals stark gestiegen.
Im Fokus der Investoren stehen Mehrfamilienhäuser, die seit dem 3. Quartal 2013 am stärksten zum Preisanstieg deutscher Immobilien beitragen. Der Kapitalwertindex für Mehrfamilienhäuser stieg gegenüber dem 2. Quartal 2014 um 7,6 %, die höchste Steigerungsrate seit Bestehen der vdp-Indizes im Jahr 2003. Verantwortlich für diese Verteuerung ist in erster Linie der Liegenschaftszinssatzindex für Mehrfamilienhäuser, der mit einem Minus von 3,7 % den enorm hohen Nachfragedruck widerspiegelt. Im gleichen Zeitraum sind die Neuvertragsmieten um 3,6 % gestiegen. Hier scheint die Dynamik angesichts der deutlich stärkeren Neubautätigkeit ein wenig nachzulassen.
Aber auch die Preise für selbst genutztes Wohneigentum weisen mit einem Plus von 4,4 % eine deutliche Verteuerung auf. Trotz der leichten Erhöhung der Kreditzinsen ist die Nachfrage nach Eigenheimen und Eigentumswohnungen ungebrochen hoch. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen mit +4,8 % nach wie vor stärker als für Eigentumswohnungen, deren Preise sich um 3,4 % verteuerten. Dennoch scheint sich im Eigenheimsektor der Preisanstieg etwas zu verlangsamen.
Der Preisanstieg am gewerblichen Immobilienmarkt verliert das vierte Quartal in Folge weiter leicht an Schwung. Der vdp Immobilienpreisindex Gewerbe verzeichnete im Vergleich zum Vorjahresquartal 2014 ein Plus von 1,5 %. Während sich die Kapitalwerte für Büroimmobilien nur noch um 0,8 % verteuerten, sind die Preise für Einzelhandelsimmobilien um weitere 3 % gestiegen. Diese Verteuerung ist auf die spürbare Ausweitung der Nachfrage nach Einzelhandelsimmobilien zurück zu führen. Das spiegelt sich auch in einem deutlich höheren Transaktionsvolumen wider, sodass im ersten Halbjahr 2015 das Transaktionsvolumen von Büroimmobilien übertroffen wurde.
Der Preisanstieg von Einzelhandelsimmobilien ist einerseits durch das Absinken des Liegenschaftszinssatzindex um 2,3 % zu begründen, andererseits sind die Mieten für Einzelhandelsflächen wie in den beiden Vorquartalen um 0,7 % gestiegen. Angesichts der hohen Konsumneigung der Privathaushalte steigen die Umsatzerwartungen der Einzelhändler mit der Folge, dass die Nachfrage nach Verkaufsflächen wieder leicht zunimmt.
Die Büromieten zeigen dagegen mit einem Plus von 0,3 % das dritte Quartal in Folge nur noch einen geringen Anstieg. Während die Spitzenmieten an den Top-Standorten weiter steigen, bewegen sich die Durchschnittsmieten auf einem nahezu stabilen Niveau. Gleichzeitig ist der Liegenschaftszinssatzindex nur noch um 0,5 % gesunken.
Preisveränderung gegenüber Vorjahresquartal
Selbst genutztes Wohneigentum:
+4,4 %
Mehrfamilienhäuser:
+7,6 %
Büroimmobilien:
+0,8 %
Einzelhandelsimmobilien:
+3,0 %
Alle Indizes werden von der vdpResearch GmbH im Auftrag des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf der Grundlage einer umfassenden Transaktionsdatenbank, welche die Transaktionen der teilnehmenden Finanzinstitute enthält, berechnet. Die Indizes werden quartalsweise veröffentlicht. Weiterführende Informationen bezüglich der Berechnung der einzelnen Indizes finden sich auf der Webseite der vdpResearch GmbH unter www.vdpresearch.de/vdp-immobilienpreisindizes/.
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